Die Kapelle befindet sich im westlichen Straßenflügel des Gebäudes im 3. und im 4. Stock. Sie wurde der damaligen Zeit entsprechend, im sezessionistischen und historistischen Stil gestaltet.
Der Grundriss ist ein einfaches Rechteck, ohne Seitenschiffe mit zwei Bankreihen, dem Altar, der Kanzel und einer Empore ausgestattet. Die Decke ist mit Holzkasetten gefertigt, das Licht fällt von Osten durch vier große und ein kleines rundes Bunzenglasfenster in den Raum.
Die Kapelle ist dem Heiligen Herzen Jesu geweiht. Das Jahr 1900 wurde vom Papst Leo XIII zum Jahr des Heiligen Herzen Jesu ernannt. Das war ja auch das Jahr, in dem die Kapelle fertiggestellt wurde. Darüber hinaus spielt die enge Beziehung zum Herzen Jesu besonders in der Priesterausbildung eine besondere Rolle.
Das Altarbild ist waagrecht halbiert, in der Mitte der oberen Hälfte sitzt auf einen hohen Thron die Patrona Hungariae, vor ihr, auf der rechten Seite der Heilige Stephan, der ihr seine Krone anbietet, neben ihm Prinz Imre und der Heilige Ladislaus. Auf der linken Seite knien die Heilige Elisabeth, Gellért und Margarethe. Unter dem Thron ist die Aufschrift lesbar: „Patrona Hungariae ora pro nobis“ – Unsere Liebe Frau von Ungarn bitte für uns! In den zwei oberen Ecken sind Elemente aus dem Wappen Ungarns, nämlich das Doppelkreuz auf den drei Hügeln und Elemente aus dem Wappen des Stifters Péter Pázmány, drei Straußenfedern sichtbar. In der unteren Hälfte des Bildes beherrscht die Gestalt Christi den Raum des Altars und der Kapelle, indem er sein Herz zeigt und im goldenen Strahlenkranz schwebt. Um ihn herum zeigen Engel die Instrumente seines Leidens. Über das Bild schlängelt sich ein Spruchband:„0 cor amoris victima caeli perenne gaudium – discite a me quia mitis sum et humilis corde – mortalium solatium mortalium spes ultima” – Oh liebendes Herz, himmlisches Opfer, ewige Freude – lernt von mir, denn ich bin mild und demütig im Herzen – den Sterblichen Erleichterung, den Sterblichen letzte Hoffnung. Die Erscheinung wird von beiden Seiten von je einer romanischen Säule begrenzt, auf deren anderen Seite knien der Heilige Ludwig von Gonzaga und die Heilige Margareta Maria Alacoque. Beide trugen in großem Ausmaß zur Verbreitung der Verehrung des Heiligen Herzen Jesu bei. Der Tradition nach, tragen die Engel im unteren Bild sowie die kleinen Engel in der oberen Bildhälfte die Gesichtszüge der Familienmitglieder des Rektors Széchenyi. Nach der Signatur, sichtbar in der rechten unteren Ecke, war die Künstlerin Erzsébet Angyalffy, geboren 1861 in Pécs. Sie war eine Schülerin von Bertalan Székely und Károly Lotz in Budapest in den Jahren 1877–1878 und 1881–1882.
Die Empore der Kapelle ist ein Oratorium. Hier steht jener Rokokoaltar, der der Hauptaltar des früheren Pazmaneums war. Diesen ließ laut Archivsangaben der Hausarzt des Pazmaneums, Bálint Seredy auf eigene Kosten aus Dankbarkeit dem Institut gegenüber im Jahre 1773 anfertigen. Das Altarbild stellt Maria vom Schnee dar, nach dem Gnadenbild von Santa Maria Maggiore in Rom. Zur Originalausstattung gehört noch das Tabernakel, welches im Zuge einer Umgestaltung im Geiste des 2. Vatikanums im Jahr 1980 in die linke Ecke gestellt wurde. In der Mitte stand der Stuhl des Priesters. Im Jahr 2011 haben wir den Originalzustand wieder hergestellt, indem das Tabernakel wieder in die Mitte geholt wurde, natürlich mit der Beibehaltung des Volksaltars.